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ZWEITES HISTORISCHES ESCALADE-SCHIESSEN

ZWEITES HISTORISCHES ESCALADE-SCHIESSEN

Seit Anbeginn der Zeit war Genf mit seiner idealen Lage an den grossen Handelswegen und am Ende seines Sees immer ein blühender Handels- und Austauschplatz – Zielscheibe des Begehrens seiner Nachbarn. Als Julius Cäsar die in Bibracte besiegten Helvetier in ihr Land zurückführte, machte er sich im Jahr 58 die Mühe, die Brücke über die Rhône (die heutige Pont de l’Île) zu zerstören.

Jahrhunderte später kamen im Zuge der Weiterentwicklung der Waffen die Arkebusen auf, die Vorläufer unserer heutigen Gewehre. Eine Miliz aus Notabeln, Menschen, die über die nötigen Mittel verfügten, um eine solche Waffe zu erwerben, schloss sich zusammen, um Genf, seinen Handelsplatz und seinen Bischofssitz zu verteidigen. Das älteste Dokument, das von Historikern gefunden wurde, erwähnt die Existenz der Arkebuse als auch deren Bruderschaft im Jahr 1474.

Ein gewisser Johannes Calvin kam in diese schöne Stadt, die er zum Protestantismus bekehrte. Das wohlhabende protestantische Genf war ein kleiner Stein in den Schuhen seiner katholischen Nachbarn. So kam es, dass der Herzog von Savoyen in einer mondlosen Nacht vom 11. auf den 12. Dezember 1602 seine Truppen aussandte, um Genf zu erobern. Die Truppen Savoyens erklommen auf Leitern die Stadtmauern, um in die Stadt einzudringen. Nach erbitterten Kämpfen gelang es den Genfern, die Ansturm der Angreifer abzuwehren. Dieser Sieg wird jedes Jahr anlässlich des Fests der Escalade gefeiert.

Die Exercices de l’Arquebuse et de la Navigation, deren Vorgänger höchstwahrscheinlich auf die Invasoren geschossen haben, gedenken dieses Sieges mit einem jährlichen Schiessen, das 2021 als historisches Schiessen der Schweiz anerkannt wurde. Dieser Wettbewerb bewegt sich nun in derselben prestigeträchtigen Kategorie wie das Rütlischiessen, das Morgartenschiessen, das Murtenschiessen, das Stoosschiessen, das Grimselschiessen (um nur einige zu nennen) oder, in jüngerer Zeit, das Bourbaki-Schiessen.

Die zweite Auflage dieses historischen Escalade-Schiessens fand an einem herrlichen Tag am Samstag, dem 22. Oktober 2022 statt. 179 Schützen aus 38 Unternehmen traten gegen die F300 (kniend) und die P50 an. Die Arkebuse behält ein Gedenkschiessen auf d P25 bei, das nur Schützen schiessen dürfen können, die P50 geschossen haben.

Die Ehrengaben des Bundesrats wurden gewonnen von:

F300: M. Christof Carigiet – STS Oberwinterthur mit 68 Punkten
P50: M. Beat Hostettler – PS Schwarzenburg mit 143 Punkten

Auszug aus den Ranglisten:

F300 Ordonnance:
1. Christof Carigiet – STS Oberwinterthur – 68 Punkte
2. Camille Croisier – STAR Bière – 68 Punkte
3. M. Stephan Neiger – SG Lungern – 67 Punkte 

F300 Standard:
1. Christine Bearth – STS Oberwinterthur 2 – 75 Punkte
2. Ramona Bearth – STS Oberwinterthur 2 – 71 Punkte
3. M. Marcel Ochsner – STS Oberwinterthur 1 – 71 Punkte

F300 Gruppen:
1. STS Oberwinterthur 1 – 409  Punkte
2. STS Oberwinterthur 2 – 407 Punkte 
3. Stadtschützen Bern – 371 Punkte 

P50:
1. Beat Hostettler – PS Schwarzenburg – 143 Punkte
2. Philippe Meylan – Sté de tir de Versoix 1 – 140 Punkte
3. Joseph-Laurent Gasser – Arquebuse 1 – 139 Punkte

P50 Gruppen:
1. Schwarzenburg – 553 Punkte 
2. Arquebuse 1 – 536 Punkte 
3. Sté de tir Versoix 1 – 523 Punkte

P25 (Gedenkschiessen):
1. Christian Simmen – PS Altdorf-Erstfeld – 148 Punkte 
2. Michael Glutz – Stadtschützen Solothurn 1 – 148 Punkte 
3. Alfred Hostettler – PS Schwarzenburg –148 Punkte 

P25 Gruppen:
1. PS Schwarzenburg – 572 Punkte 
2. Arquebuse 1 – 571 Punkte
3. SG der Stadt Zürich – 564 Punkte 

Wie es die Gepflogenheiten der Gesellschaft der Arquebuse verlangen, folgte auf das Schiessen ein Bankett – Preisverleihung – im Salle des Rois, ihrem symbolträchtigen Empfangsraum im Stadtzentrum von Genf.

Die Exercices de l’Arquebuse et de la Navigation freuen sich darauf, ihre Schützenfreunde anlässlich des dritten historischen Escalade-Schiessens zu empfangen, das voraussichtlich am 21. Oktober 2023 in ihrem Schiessstand in Saint-Georges stattfinden wird. (Das Datum muss noch bestätigt werden)

PRO DEO ET PATRIA (Für Gott und Vaterland)
Christian Flury, Präsident des Organisationskomitees für das historische Schiessen der Escalade und der Exercices de l’Arquebuse et de la Navigation.

Bei Fragen: 
Christian Flury
Präsident Arquebuse-Genève
president@arquebuse.ch