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Das 77. Historische Schwaderlohschiessen ist Geschichte

Das 77. Historische Schwaderlohschiessen ist Geschichte

Und die Geschichte endete in allen Teilen positiv. Nicht nur das herrliche Spätsommerwetter trug seinen Teil dazu, sondern auch die Tatsache, dass der neue Präsident der Schwaderlohkommission, Christoph Zürcher, von einer Mehrbeteiligung bei den Pistolen und den Gewehrschützen berichten konnte. Einzig beim Militär herrscht noch etwas Nachholbedarf, das ist sich der Wettkampfleiter, Oberst Valentin Hasler bewusst.

Wir kommen wieder
Die Neuen, das sind die beiden Zürcher Gruppen, Bäretswil und Rüschlikon, die Engelberger aus Obwalden und die Tiratori del Gaggio aus dem Tessin, äusserten sich nur positiv über den Anlass und meinten unisono: «Wir kommen wieder, das ist ein interessanter Wettkampf.» Speziell ist sicher, dass je fünf Schuss stehend und fünf kniend auf 170 Meter abgegeben werden. Dann, für die restlichen fünf Schüsse heisst es nicht nur vorrücken und liegend auf die kürzere Distanz von 120 Meter schiessen, sondern auch die Tatsache, dass die Scheibe um ein Vielfaches kleiner wird.

Brücken schlagen
Die Tessiner, Tiratori del Gaggio schlugen sich in der Gruppenrangliste (Gäste) mit Rang sieben von 27 hervorragend, und auch die Verständigung klappte bestens. Kein Wunder, einer der Gruppe war einige Jahre in der Ostschweiz aufgewachsen und hatte somit keine Mühe mit dem Thurgauer Dialekt. Mit dieser Begegnung hatten wir das von Festrednerin Brigitte Häberli-Koller angesprochene Brückenschlagen bereits vollzogen.

Amriswil hilft Binningen
Auch das Miteinander und mehr zusammen Arbeiten – welches die Festrednerin angesprochen hatte war bereits vollzogen, schoss mit Mäggi Schweizer von den Amriswiler Schützen doch eine Thurgauerin mit Binningen weil einer aus der Gruppe erkrankt war und den Baselbietern sonst ein Schütze gefehlt hätte. Die «gute» Mäggi war eigentlich nur als Gruppenbetreuerin in Neuwilen, hatte aber ihr Stgw doch dabei – so nach dem Motto: «Man kann nie wissen».

Zweimal mit – einmal ohne Ausstich
Bei den Gewehrschützen kommt jeweils ein Grossteil der Zuschauer allein wegen dem Ausstich – gibt es doch jedes Jahr mehrere Schützen, die das Maximum von 15 Punkten erzielen und dann den Schwaderlohmeister ausmachen müssen/dürfen. Diesmal waren es zwar weniger Schützen (6) welche 15 Punkte erzielten, aber der Kampf um den Sieg keinesfalls weniger spektakulär. Dominik Stäheli und Roger Schmied lieferten sich nach dem Ausscheiden der vier Kollegen schliesslich einen erbitterten «Schlussgang» bei dem der Raperswiler Stäheli am Schluss als Sieger hervorging. Beim dritten Anlauf, als Schmied erneut keinen Treffer erzielte hörte man die Fans von Stäheli laut denken: «Chum machs jetzt endlich, bitte wenigstens ein Treffer». Und Stäheli traf wie gewünscht und durfte sich als Sieger feiern lassen.

Ein Ausstich hat Seltenheitswert
Noch am Vormittag erklärte Pistolenchef Simon Beerli, dass es in Alterswilen wie gewohnt keinen Ausstich gebe. Doch plötzlich wendete sich das Blatt zum Erstaunen Aller und Beerli verkündete am Telefon: «Wir haben mit Frank Muggli, Diessenhofen, Hansruedi Gsell, Arbon, Daniel Dennler, Stapo Zürich und Hans-Peter Kobelt, Au-Widnau, vier «Alte Hasen» im Ausstich, deren Namen allen Interessierten unter den Schützen ein Begriff sind und eigentlich schon alles gewonnen haben, was es zu gewinnen gibt. Mit der Auszeichnung Schwaderlohmeister 2023 durfte Hans-Peter Kobelt den Heimweg antreten.

Nur einmal 15 Punkte
Der letzte Wettkampf, der Militärwettkampf unter Wettkampfchef Oberst Valentin Hasler, steht jeweils unbewusst etwas unter Zeitdruck, denn alle Schwaderlohschützen warten bereits gespannt auf das Absenden, welches nach Beendigung des Militärwettkampfes beginnt. Der Gfr Bruno Stacher von der Pz Gren IV/28 (1) erzielte als Einziger 15 Punkte und konnte sich somit ohne Ausstich als Schwaderlohmeister feiern lassen. Das Minus bei den Teilnehmern war für Hasler keinesfalls erfreulich, das müssen wir 2024 korrigieren. (za)

Der Schwaderlohmeister Gewehr, Dominik Stäheli flankiert vom Schwaderlohmeitli Giuliana und dem neuen Kommissionspräsidenten Christoph Zürcher
Hans-Peter Kobelt sicherte sich den Titel Schwaderloh-Meister mit der Pistole.
Oberst Valentin Hasler überreicht dem Gewinner des Militärwettkampfes, Gfr Bruno Stacher,von der Pz Grn IV/28 (1) den Karabiner.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde der beste U21 Schütze: Nic-Louis Lagler, Ermatingen