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Generalversammlung HSS in St. Gallen

Am Samstagmorgen, 6. April 2024, bei schönstem Frühlingswetter pilgerten über 35 Delegierte und Vorstandsmitglieder in die Schützen stube des Restaurants „Weiherweid“ der Feld-Schützengesellschaft der Stadt St. Gallen. Um 10.30 Uhr eröffnete der Präsident der Historischen Schützen Schweiz, Dr. Ueli Augsburger, die Generalversammlung und hielt unter dem Traktandum „Jahresbericht des Präsidenten“ eine interessante Rede zum Thema „Schützen schützen“!(Bild 1)

Die gedruckte Version ist auf der Internetseite HSS als eigener Beitrag zu finden.

Neben den üblichen Geschäften konnten zwei neue Gesellschaften begrüsst werden: Einerseits die „Schützenzunft Sankt Sebastian Münster-Geschinen“ aus der Gemeinde Goms/VS, welche ihr Präsident, Gerhard „Geri“ Kiechler, in wunderbarem Walliser-Dialekt mit ihrer über 300-jährigen Geschichte vorstellte. Andererseits der „Verein Alplischiessen“, welcher von seinem Präsidenten, Alex Stehli, mit der berühmten Sage, welche dieses „Berg-Erinnerungsschiessen“ begründe, in originellem Zuger-Dialekt präsentiert wurde.(Bild 2)

Mit grossem Dank für das in verschiedenen Funktionen geleistete und kleinen Geschenken, wurde unter Applaus das langjährige Vorstandsmitglied Max Colpi verabschiedet.

Nach Abschluss der Generalversammlung übergab Dr. Ueli Augsburger das Wort an Fridolin Nauer, den Präsidenten der Feld-Schützengesellschaft der Stadt St. Gallen, welcher seinerseits die anwesenden Delegierten in „seinem Schützenhaus“ begrüsste. Er erzählte einen kurzen Abriss der Geschichte seines Vereins und erklärt sowohl die verschiedenen Schiessmöglichkeiten im und rund ums Schützenhaus, die Umgebung mit den verschiedenen Grundstücken und Liegenschaften – und sogar einem Skilift – welche der Feld-Schützengesellschaft gehören und die in Gang gesetzten Projekte für die Zukunft, wie beispielsweise den Bau einer unterirdischen Schiessanlage.

Nach einer kurzen Pause erklärte Herr Professor Emil Annen, hauptsächlich am im Jahr 1838 durchgeführten Schützenfest in St. Gallen, wie zentral die schon damals als „Eidgenössische Schützenfeste“ bezeichneten Anlässe für die Schützen selbst, aber auch die Bevölkerung waren. (Bild 3)

Der Ablauf wurde bewusst ritualisiert und mit vielen Emblemen ausgestattet. Auch die Rhetorik basierte auf dem Konzept des „wehrhaften Bürgers“. Der Historiker Manfred Hettling formulierte es 1998 so: „Die enge Verbindung von Bürgersinn, Wehrhaftigkeit und männlichem Selbstbild hat die schweizerische Demokratie für lange Zeit bestimmt und stabilisiert“. Auch gab es bei diesen Anlässen eine echte Festarchitektur (Triumph-Pforten, Gaben-Tempel, Fahnenburgen, Esshallen), weshalb die St. Galler für das eidgenössische Schützenfest von 1838 ihre damaligen Stararchitekten für den Anlagebau engagierten. Mitunter ein Grund für die rasche Befriedung nach dem Sonderbundskrieg und der Gründung der Eidgenossenschaft im Jahre 1848 waren insbesondere auch die Schützen, weil sie sich – unabhängig ob sie Protestanten oder Katholiken waren – über das Schiessen und die Schützenfeste wieder zusammenraufen konnte

Im Anschluss an den Vortrag wurde von der gastgebenden Schützengesellschaft ein schönes Apéro und ein ausgezeichnet mundendes Drei-Gang-Mittagessen, mit auserlesenen Weinen und präsidialem Schnaps (Vieille Prune) kredenzt. Die Küchenbrigade durfte deshalb ein grosses Lob und einen frenetischen Applaus entgegennehmen. (Bild 4)

Vielen Dank an die Feldschützen-Gesellschaft der Stadt St. Gallen und an die Herren Fridolin Nauer, Präsident und Dr. Martin Schmatz, Vizepräsident und Cheforganisator für den grosszügigen und festlichen Empfang. Es war eine grossartige Generalversammlung!

Thomas Marfurt, Sekretär & C Kommunikation

Bildnachweis:

  • (1) Präsident und Sekretär bereiten die GV vor (Bild: HSS)
  • (2) Links: Gerhard Kiechler, Dr.Ueli Augsburger Rechts: Alex Stehli (Bild: HSS)
  • (3) Bild aus: Schützenbräuche in der Schweiz, Theodor Michel, Verlag Huber
  • (4) Fridolin Nauer und seine Küchenbrigade (Bild: HSS)