Hintergrund zum Bourbaki Schiessen
1870 beginnt Kaiser Napoleon III einen Krieg gegen Preussen und dessen König Wilhelm I. Beide bieten Armeen von mehreren hunderttausend Soldaten auf. Diese stehen sich in drei Schlachten an der deutsch-französischen Grenze gegenüber. Die Preussen gewinnen die Oberhand, schlagen in der entscheidenden Schlacht bei Sedan die französische Armee vernichtend, nehmen Kaiser Napoleon III gefangen und dringen nach Paris vor.
Die 3. französische Republik hat sich nach der Gefangennahme Napoleons neu gegliedert. Ihr gelingt es, noch einmal eine Armee von 150’000 Mann zu bilden, welche von General Bourbaki angeführt wird und im Elsass gegen die Preussen – einer Armee mit 200’000 Soldaten – antreten soll. Die Schweiz hat während dieser Zeit eine Teilmobilmachung befohlen und 35’000 Soldaten zur Befestigung der Nordwest-Grenze aufgeboten. Hans Herzog aus Aarau wird als General vereidigt.
Die Bourbaki Armee wird jedoch von den Preussen geschlagen und erleidet über 50’000 Tote. Die verbleibenden ca. 100’000 Soldaten werden immer weiter nach Süden in den französischen Jura zurückgedrängt.
Am 26. Januar 1871, wird General Bourbaki seines Kommandos enthoben und General Clinchant wird sein Nachfolger. Er führt die verbleibende Armee an die Schweizer Grenze bei Les Verrières und bittet den Bundesrat um militärisches Asyl.
General Herzog hat die Entscheidung selbstständig getroffen und vom 1. – 3. Februar wurde die Bourbaki Armee in die Schweiz eingelassen, entwaffnet und auf ca. 150 Gemeinden im Land verteilt. Das bedeutete die Handhabung von:
- 88’000 Soldaten
- 284 Geschütze
- 1’158 Kriegsfuhrwerke
- 64’800 blanke Waffen
- 63’400 Gewehre
Dieses Ereignis ist auch das erste grosse Ereignis des Roten Kreuzes, welches in dieser Zeit mehrere Ambulanzwagen mit Krankenpersonal im Einsatz hat.
Historische Schiessen sind die lebendigen Denkmäler solcher Leistungen.
Historisches Bourbaki Schiessen 2024
Zum dritten Mal fand dieses Jahr vom 2. – 4. Mai 2024 das Historische Bourbaki Schiessen statt. Etwa 300 Schützinnen und Schützen trafen sich in Les Verrières, NE, zum kameradschaftlichen Wettkampf.

